Das Wichtigste in Kürze
- Das menschliche Ohr ist ein faszinierendes Organ: Es ermöglicht nicht nur das Hören, sondern auch das Gleichgewicht.
- Mit zunehmendem Alter verändert sich das Hörvermögen individuell – oft schleichend und zunächst unbemerkt, weshalb frühzeitige Vorsorge wichtig ist.
- Außerdem wächst die äußere Ohrmuschel ein Leben lang weiter, was auf natürliche Alterungsprozesse zurückzuführen ist
Wie unser Ohr hört – einfach erklärt

Das menschliche Ohr ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Es besteht aus mehreren Bereichen, die alle eine wichtige Rolle beim Hören spielen.
Das Außenohr fängt Schallwellen aus der Umgebung ein – also das, was wir als Geräusch wahrnehmen. Diese Wellen treffen auf das Trommelfell und werden im Mittelohr in mechanische Schwingungen umgewandelt.
Im Innenohr schließlich entstehen aus diesen Vibrationen elektrische Impulse. Diese Signale werden über Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet und dort als Klang, Sprache oder Musik interpretiert.
So wird aus einem leisen Flüstern, einem vorbeifahrenden Auto oder dem Zwitschern eines Vogels ein klares Hörerlebnis – Tag für Tag.
Jedes Ohr ist einzigartig
Wussten Sie, dass das menschliche Ohr nur rund 28 Gramm wiegt? Und trotzdem steckt in diesem kleinen Organ ein erstaunlich komplexer Aufbau.
Jedes Ohr ist einzigartig – ähnlich wie ein Fingerabdruck. Form und Größe sind angeboren und variieren stark von Mensch zu Mensch. Sogar in der Kriminalistik spielt das Ohr eine Rolle: Mit einem Ohrabdruck kann eine Person eindeutig identifiziert werden.
Warum unser Ohr nur bestimmte Töne hören kann
Unser Gehör ist ein fein abgestimmtes System – mit beeindruckenden, aber auch klaren Grenzen. Das menschliche Ohr nimmt Schallfrequenzen im Bereich zwischen 20 und 20.000 Hertz (Hz) wahr.
Klänge unterhalb dieses Bereichs nennt man Infraschall. Sie sind für uns nicht hörbar, wohl aber für Tiere wie Elefanten oder Maulwürfe. Umgekehrt bezeichnet man Töne über 20.000 Hz als Ultraschall. Auch sie liegen außerhalb unserer Hörgrenze – doch Katzen und Hunde hören sie mühelos, teils bis zu 40.000 Hz. Und Delfine? Sie erreichen sogar erstaunliche 160.000 Hz!
Der kleinste Knochen unseres Körpers steckt im Ohr
Das Ohr ist nicht nur das Zentrum des Hörens – es beherbergt auch den kleinsten Knochen des menschlichen Körpers: den Steigbügel. Dieses winzige Gehörknöchelchen wiegt nur etwa 2 bis 4,3 Milligramm und misst gerade einmal rund 3 Millimeter – so groß wie ein Reiskorn!
Zusammen mit dem Hammer und dem Amboss bildet der Steigbügel eine kleine, aber entscheidende Übertragungskette. Diese drei Knochen im Mittelohr nehmen die Schwingungen vom Trommelfell auf und leiten sie präzise an das Innenohr weiter. Erst dadurch werden Geräusche für unser Gehirn überhaupt verständlich.
Eine erstaunliche Mechanik – kompakt, effektiv und perfekt aufeinander abgestimmt.
Wie unser Gehör selbst im Schlaf arbeitet
Wissenswertes über das Ohr: Auch wenn wir schlafen, steht unser Gehör nicht still. Das menschliche Ohr bleibt die ganze Nacht über aktiv und registriert Geräusche aus der Umgebung.
Besonders spannend: Unser Gehirn ist in der Lage, diese Geräusche sogar im Schlaf zu analysieren und bei Bedarf zu reagieren. Das erklärt, warum wir zum Beispiel durch einen Wecker, ein Baby weinen oder einen ungewöhnlichen Lärm sofort aufwachen können. Ein stiller Wächter also – rund um die Uhr im Einsatz, damit wir sicher schlafen können.
Das Ohr steuert auch unser Gleichgewicht

Das menschliche Ohr erfüllt nicht nur die Aufgabe des Hörens – es ist auch maßgeblich für unser Gleichgewicht verantwortlich. Diese Doppelrolle übernimmt ein spezieller Bereich im Innenohr: das sogenannte Vestibularsystem.
Dieses fein abgestimmte System registriert jede Bewegung unseres Körpers, sei es beim Gehen, Drehen oder Neigen des Kopfes. Es sorgt dafür, dass wir die Balance halten und uns sicher im Raum orientieren können.
Wenn dieses Gleichgewichtsorgan aus dem Takt gerät, kann das unangenehme Folgen haben – zum Beispiel Schwindel. Daher ist es kein Zufall, dass viele Gleichgewichtsstörungen ihren Ursprung im Ohr haben. Bei Hörakustik Köhn wissen wir: Wer gut hört, steht auch stabiler im Leben.
So klein wie eine Erbse – und doch zentral fürs Hören: die Cochlea
Im Innenohr befindet sich ein wahres Meisterwerk der Natur: die Cochlea, auch Hörschnecke genannt. Dieses winzige Organ ist nicht größer als eine Erbse und dennoch essenziell für unser Hörvermögen.
Die Cochlea erinnert in ihrer Form an ein Schneckenhaus. Im Inneren verbergen sich feine, spiralförmig aufgerollte Gänge. Diese engen Röhren wandeln mechanische Schallvibrationen in elektrische Impulse um – der Schlüssel für unser Hörverständnis.
Würde man diese Struktur entrollen, käme man auf eine Länge von rund 31,5 Millimetern. An der breitesten Stelle misst der Gang nur wenige Millimeter, zur Mitte hin wird er immer schmaler – bis auf den Bruchteil eines Millimeters.
Trotz ihrer winzigen Größe beherbergt die Cochlea alle wesentlichen Elemente, die nötig sind, um Klang in Wahrnehmung zu verwandeln. Ohne sie wäre Hören schlichtweg nicht möglich.
Warum Frauen oft besser hören als Männer
Wissenswertes über das Ohr: Frauen haben beim Hören oft die Nase vorn – und das ist nicht nur ein Klischee. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen: Frauen verstehen gesprochene Sprache besser als Männer, besonders im Frequenzbereich um 1.000 Hertz. Genau dieser Bereich ist entscheidend für das Sprachverständnis im Alltag.
Auch im Alter bleiben Frauen häufig länger gut hörend. Während das Hörvermögen bei Männern im Laufe der Jahre deutlich schneller abnimmt, verläuft der Hörverlust bei Frauen meist langsamer.
Ein möglicher Grund dafür ist das Hormon Östrogen. Es scheint eine schützende Wirkung auf das Innenohr zu haben und könnte so dem altersbedingten Hörverlust entgegenwirken.
Schwerhörigkeit als möglicher Demenzfaktor
Ein unbehandelter Hörverlust bleibt nicht ohne Folgen – insbesondere im höheren Alter. Wird eine beginnende Schwerhörigkeit nicht rechtzeitig erkannt, kann sich das negativ auf das Gehirn auswirken.
Denn wenn weniger Höreindrücke das Gehirn erreichen, gewöhnt es sich an das reduzierte Signal. Die Folge: Das Hörvermögen verschlechtert sich noch schneller. Gleichzeitig ziehen sich viele Betroffene aus Gesprächen zurück, weil sie sich unsicher fühlen oder vieles nicht mehr verstehen.
Dieser soziale Rückzug kann die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Studien zeigen: Schwerhörigkeit gilt als einer der größten Risikofaktoren für Altersdemenz und depressive Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig gegenzusteuern – zum Beispiel mit einer professionellen Hörgeräteversorgung durch Hörakustik Köhn.
Hörverlust verändert mehr als nur die Lautstärke
Hörverlust bedeutet nicht einfach, dass alles nur „leiser“ klingt. Vielmehr verändert sich das gesamte Klangbild – schleichend und oft unbemerkt.
In der Regel sind zunächst die hohen Töne betroffen. Betroffene hören Zischlaute wie „F“ oder „S“ schlechter oder gar nicht mehr. Sprache klingt dann undeutlich, Gespräche werden anstrengender. Für viele fühlt sich das Hören an, als spräche jemand hinter einer Wand.
Diese Veränderungen sind individuell verschieden – kein Hörverlust ist wie der andere. Deshalb ist eine präzise Höranalyse so wichtig. Bei Hörakustik Köhn in Pasewalk nehmen wir uns Zeit, um Ihr Gehör genau zu prüfen – für ein Hörerlebnis, das wieder zum Leben passt.
Wachstum ohne Ende – ein Leben lang
Wissenswertes über das Ohr: Unsere Ohren verändern sich – und das nicht nur im Klangempfinden. Tatsächlich wachsen sie ein Leben lang weiter. Das belegen verschiedene Studien, unter anderem eine umfassende Untersuchung der Freien Universität Berlin.
Dabei wurden 1.500 Berliner Ohren vermessen – mit einem klaren Ergebnis: Die äußere Ohrmuschel wird mit zunehmendem Alter länger und breiter. Im Laufe des Erwachsenenlebens kann das Ohr so um gut einen Zentimeter zulegen.
Woran liegt das?
Eine Theorie besagt, dass unsere Haut mit der Zeit an Spannkraft verliert und dadurch das Ohr scheinbar wächst. Andere Forscher vermuten einen praktischen Hintergrund: Die Ohrmuschel könnte sich vergrößern, um altersbedingten Hörverlust zumindest teilweise auszugleichen.