Implantierte Hörgeräte – unsichtbare Alternativen bei schwerem Hörverlust

Implantierte Hörgeräte rücken spätestens dann in den Fokus, wenn herkömmliche Im-Ohr- oder Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte keine valide Option (mehr) darstellen.

Eingesetzt werden sie in einer darauf spezialisierten Klinik, wobei zum Vorteil des Patienten ein fortlaufender Austausch zwischen dem Hörakustiker, Chirurg und HNO-Arzt stattfindet.

Was sind implantierte Hörgeräte – und welche Varianten davon gibt es?

Wie die Bezeichnung schon korrekt aussagt, werden diese Hörgeräte fix implantiert – wahlweise am Gehörknöchelchen oder im Schädelknochen. Dadurch unterscheidet sich zugleich die Funktionsweise dieser Hörhilfen.

Während klassische Hörgeräte gewissermaßen als Schallverstärker agieren, transformieren die Implantate den vorhandenen Schall in mechanische Schwingungen, die dann wiederum auf direkte Weise die Hörschnecke stimulieren.

Mehr zum Mittelohr-Implantat BAHA

Eine weitverbreitete Form dieser Implantate ist das sogenannte BAHA-System. Selbiges kommt infrage, wenn ein klassisches Hörgerät zu keiner Verbesserung der Hörfähigkeit führen würde – was unter anderem vorliegt, wenn eine Mittelohrentzündung bereits chronisch geworden ist oder beispielsweise das Trommelfell vollends zerstört ist.

BAHA-Systeme sind knochenverankerte Hörgeräte und greifen damit die Schwingungen auf, die der Schall absondert. Unsere Knochen sind in der Lage, diese zu verarbeiten, wobei dafür etwas Geduld erforderlich ist.

Normalerweise dauert es bis zu einem halben Jahr, bis das Implantat vollständig mit dem Knochen verwachsen ist und in der Folge einwandfrei funktioniert. Um eine langfristige Beständigkeit zu gewährleisten, werden diese Implantate aus Titan gefertigt.

Jegliche Töne, Geräusche und natürlich auch Gespräche werden vom Implantat aufgegriffen und über den Knochen dann weiter bis zum Innenohr geleitet. Der behandelnde Hörakustiker sowie die Klinik werden vorab prüfen, wie gut ein derartiges Implantat beim jeweiligen Patienten funktioniert.

Dafür gibt es externe Hilfen, die das BAHA-System simulieren. Ergänzend dazu gibt es auch noch andere Mittelohr-Implantate, die ein externes Mikrofon mit innenliegenden Prozessoren koppeln und so die eigentliche Funktion des Ohres simulieren: Das Mikrofon greift Geräusche auf, der Prozessor wandelt sie um.

Bei einer chronischen Verstopfung des Mittelohrbereichs, wenn keine externen Hörgeräte als Option infrage kommen, sind diese Varianten eine gute Lösung.

Implantierte Hörgeräte in Pasewalk Bild Copyright: Peakstock / kostimedia / shutterstock.com

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Implantierte Hörgeräte als letzter Ausweg bei Schwerhörigkeit

Cochlea-Implantat

Eine andere Implantat-Form sind die Cochlea-Implantate, die gemeinhin schlicht mit „CI“ abgekürzt werden. Getreu des Namens funktionieren diese im Zusammenspiel mit der Cochlea. Im Ohr ist das der Teil, wo die Haarzellen Schallwellen aufgreifen und sie in einen elektrischen Impuls transformieren.

Dafür werden mehrere anatomische Bestandteile miteinander verbunden: Der innen liegende Teil wird direkt am Schläfenknochen implantiert, wodurch eine Verbindung zur Cochlea entsteht. Die Signale leitet die Cochlea dann im körpereigenen System zu den Hörnerven weiter.

Das Induktionsprinzip greift bei diesen Implantaten ebenfalls. Ein außen liegendes Bauteil ist für den Empfang der Signale verantwortlich, welche an eine daran gekoppelte Spule weitergeleitet und schließlich im nächsten Schritt zum Knochen und dem inneren Bauteil geführt werden.

Die Systeme werden von spezialisierten Herstellern entwickelt und kommen allen voran dann zum Einsatz, wenn Patienten gravierende Schäden am Innenohr aufweisen, weitere angrenzende anatomische Regionen aber noch funktionieren.

Klassische Hörgeräte liefern bei einem beschädigten Innenohr mitunter keine ausreichend guten Ergebnisse, insbesondere beim Sprachverstehen. Dann rücken derartige implantierte Hörgeräte in den Fokus.

Wann ist über ein implantiertes Hörgerät nachzudenken?

Patienten können, ohne medizinischen Hintergrund, nicht selbst beurteilen, wann ein Implantat tatsächlich sinnvoll ist. Folglich muss eine konsequente Abstimmung zwischen dem Krankenhaus, das die Operation durchführt, sowie dem HNO-Arzt und dem Hörakustikfachmann stattfinden.

Alle Beteiligten können anschließend erarbeiten, ob ein Implantat sinnvoll ist und falls ja, bei welcher Implantat-Variante die bestmöglichen Ergebnisse für den Patienten zu erwarten sind. Welche Variante gewählt wird, ist von der Art der Beschädigung am Ohr abhängig.

Wie jeder operative Eingriff hat natürlich auch das Einsetzen eines solchen Implantats Risiken. Ein stets präsentes Risiko besteht darin, dass der Körper das Implantat schlicht nicht akzeptiert und in der Folge abstößt.

Außerdem ist speziell bei den BAHA-Systemen Geduld gefragt – von mindestens drei Monaten. Anfänglich sollte immer mit fachlich versierten Hörakustikern ermittelt werden, ob nicht doch ein externes Hörgerät, beispielsweise mit anderen technischen Spezifikationen, statt des Implantats infrage kommen könnte.

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Peggy Köhn-Döhr

Logoklein

Hörakustikmeisterin & Audiotherapeutin nach EUHA
Geschäftsführerin